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Allgemeine Zeitung, 28. März 2012:

"Farbige" Oboe zum Abschied

"Arcata Stuttgart" glänzt beim Konzertring

Kammerorchester Arcata Stuttgart
Coesfeld. An guten Kammerorchestern ist kein Mangel: Aus der Fülle dieser reisenden Ensembles erschien in der Bürgerhalle „Arcata Stuttgart", eine professionelle Gruppe, die es meisterhaft verstand, bekannte Werke unverbraucht zu präsentieren und so das Publikum in die Lage versetzte, angenehme Empfindungen neu zu genießen. Ein wenig Abschiedsschmerz schien schon vorhanden zu sein, zumindest erzeugte das Programm dieser letzten Veranstaltung des Konzertringes doch einige Erinnerungen und Nachdenklichkeiten. Dass es dennoch nicht „das letzte" war, das ist den hochqualifizierten Streichern, dem Dirigenten Patrick Strub sowie dem jungen Solisten Philippe Tondre zu danken. Seine Oboe brachte die Farbe: Als raffinierte Beimischung zu den Streichern erzeugte sie ein gewisses klangliches Wohlbefinden, das die (un)bekannten Werke so liebenswert erscheinen ließ. „Spiccato" lautet die Bezeichnung des ersten Satzes des Oboenkonzertes d-Moll von Alessandro Marcello. „Ausgeprägt", so vollführte der Solist seinen Part, auch in den anderen Sätzen, begleitet von einem aufmerksamen Orchester. Noch trefflicher das Konzert für Oboe d' amore, und Streicher A-Dur von Johann Sebastian Bach: Schon rein kompositionsmäßig ist mehr Power vorhanden, was die Interpretation ganz ungemein beflügelte. Zwischen diesen beiden Bläserkonzerten stand das Adagio for Strings von Samuel Barber, eine sattsam bekannte Trauermusik erster Güte, was dem Orchester Gelegenheit bot, bis zum Exzess gesteigerte elegische Spielweisen zu demonstrieren. Und noch mal Schmerzliches: die Elegie für Streichorchester von Peter Tschaikowsky, ursprünglich aber keine Trauer, sondern als „Dankesgrüße" für einen Schauspieler gedacht. Beides könnte auch für diesen Abend passen. Romantik. Die fünf Sätze, thematisch verklammert, waren das Element, die Spielwiese der Stuttgarter, Verwirklichung künstlerischer Ansprüche auf höchstem Niveau. Als Dank für den freundlichen Beifall ein Satz aus einem Streichquartett von Wolfgang Amadeus Mozart. Damals wie heute: „Die Freude eines solchen Abends verdanken wir nicht nur den Musikern, sondern nicht weniger dem, der sie hierher rief und die Voraussetzungen für ihren Coesfelder Besuch schuf." So zu lesen in einem Bericht über die erste Veranstaltung des Konzertringes vom 21. November 1947.
Ulrich Wesseler


briefkasten Fragen zum Konzertring:  Dieter Westendorf
Letzte Änderung: 26. 01. 2011